Aktuelles Strafverfahren

Nachbarschaftsbeamter hat die Identität von Informanten der Polizei preisgegeben

SITTARD/MAASTRICHT - Der Sittarder Nachbarschaftspolizist B.W. informierte den Besitzer einer Hanfplantage in Aan Hiemstenrade in Sittard, der ihn bei der Polizei angezeigt hatte. Damit war der Polizist im Sommer letzten Jahres die Wurzel eines Terrors auf der Straße. Die Hinweisgeber mussten Autobrände und sogar Angriffe mit Molotococktails als "Rache" für die Verpfeifung über sich ergehen lassen. "Die Polizeiführung der Polizei Limburg-Süd prüft, welche Schritte gegen den Polizisten unternommen werden sollen", sagte Polizeisprecher Math Derey. Ihm zufolge wurde der Nachbarschaftsbeamte nicht suspendiert. "Er sitzt seit geraumer Zeit krank zu Hause. Es läuft auf das Gleiche hinaus."

Die Justiz hat nach den Bränden und Anschlägen eine Untersuchung eingeleitet. Diese Untersuchung befasst sich insbesondere mit der Weitergabe von Informationen an Dritte durch Polizeibeamte.

Der Pressesprecher der Justiz in Maastricht, W. Smits, bestätigte dies. "Wir untersuchen derzeit, unter welchen strafrechtlichen Aspekten wir die betreffende Person belangen können. Außerdem ist es Sache der Polizeiführung, Maßnahmen gegen den Beamten zu ergreifen". erklärt Smits. Zum Abschluss der gerichtlichen Ermittlungen standen gestern drei Verdächtige des Terrors in der Sittarder Straße Aan Hiemstenrade vor dem Gericht in Maastricht. Einer von ihnen, der mutmaßliche Besitzer der Cannabisfarm Willy R., gab an, dass er Informationen von Nachbarschaftspolizist W. erhalten habe. "Er gab mir die Hausnummern. Dann wurde ich benebelt und fing an, diese Leute zu hassen."

Aus Rache für den "Verrat" legte R. dann zusammen mit einem Handschlachter mehrere Brände. Er und sein 19-jähriger Handlanger Roedy V. wurden zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Ein dritter Verdächtiger, Wil A., wurde zu drei Monaten verurteilt.

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