MAASTRICHT - Der Limburger Hub L., der zusammen mit seiner Familie verdächtigt wird, an der Ermordung von zwei Irakern beteiligt gewesen zu sein und deren Leichen in Säure aufgelöst zu haben, muss von allen Vorwürfen vollständig freigesprochen werden. Darauf plädierte seine Anwältin Françoise Landerloo heute Nachmittag vor dem Gericht in Maastricht. Der 60-jährige Mann war am Mittwoch zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt worden.
L. soll geholfen haben, die Leiche von Alan Gergeri (24) zu entsorgen, der 2009 von seinem jüngsten Sohn Maurice ermordet wurde. Außerdem soll der aus Sittarden stammende Hub L. an der Ermordung von Mouhammed al Jader (29) aus Schinveld beteiligt gewesen sein, der im August 2011 in L.s Haus in Selfkant-Tudderen (Deutschland) erschossen wurde. Hub L. soll Al Jader den letzten Schuss gegeben haben, nachdem seine Frau Els mehrere Schüsse auf den Mann abgegeben hatte.
Staatsanwalt David van Kuppeveld stützt sich dabei unter anderem auf Aussagen von L.s ehemaligem Freund Ron van K., der bei der fraglichen Schießerei anwesend war. "Völlig ungerechtfertigt", meint Anwältin Françoise Landerloo. "Herr van K. weiß weder, wer den letzten Schuss abgegeben hat, noch wer die Waffe überhaupt in der Hand hatte. Seine Frau begann völlig unerwartet zu schießen, so dass mein Mandant völlig überrumpelt wurde."
Außerdem sei Hub L. auch nicht an der Entsorgung und Vernichtung der Leichen beteiligt gewesen, so Landerloo abschließend. "Meiner Meinung nach gibt es zu viele Haken, zu viele Augen und zu viele Unklarheiten bei den Vorwürfen gegen meinen Mandanten. Er hat nichts Kriminelles getan und sollte daher vollständig freigesprochen werden."