Die Polizei hat den 26-jährigen Mohammed G. am vergangenen Freitag in Maastricht festgenommen, weil er im Verdacht steht, nach Syrien oder in den Irak reisen zu wollen. Dort wollte er sich dem IS anschließen, bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft (OM) Berichte in Limburger Zeitungen.
Der Verdächtige wurde verhaftet, als er sich auf die Ausreise vorbereitete und versuchte, einen gefälschten Reisepass zu erhalten, so die Staatsanwaltschaft. Er wurde in Untersuchungshaft genommen und wird später am Montag dem Haftrichter vorgeführt werden.
Der Mann war Anfang des Jahres wegen des Verdachts der Beteiligung an terroristischen Aktivitäten festgenommen, aber wieder freigelassen worden. Bei dieser Gelegenheit wurde jedoch sein Reisepass beschlagnahmt. Ein entsprechendes Verfahren sei noch anhängig, sagte sein Anwalt Serge Weening am Montag.
Im Juli leitete die Polizei neue Ermittlungen gegen den mutmaßlichen "Ausreißer" ein, unter anderem nach Hinweisen des Allgemeinen Nachrichten- und Sicherheitsdienstes (AIVD). Dies führte am Freitag zu seiner Verhaftung.
Im Jahr 2013 wurde der Mann auch in Rotterdam, wo er damals lebte, festgenommen. Er war im Begriff, in das Gebiet des IS zu reisen, um sich am bewaffneten Kampf zu beteiligen. Das Gericht erklärte ihn für schuldig, aber unzurechnungsfähig. Zeitungsberichten zufolge lag dies an einer paranoiden Schizophrenie. Sein Anwalt konnte sich dazu nicht äußern.
Nach Angaben seines Anwalts wurde er dann für ein Jahr in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Danach ging er zu seiner Familie in den Irak.
Nach einem erfolglosen Versuch, in die Türkei zu reisen, kehrte er im März nach Maastricht zurück. Dort fand er eine Unterkunft bei der Heilsarmee. Dort hat ihn die Polizei am Freitag übrigens nicht aufgegriffen, so sein Anwalt.