Fünf Männer werden verdächtigt, im Januar 2017 versucht zu haben, den heute 31-jährigen Maastrichter J.R. in einem Autohaus in Heerlen zu ermorden.
Dabei wurde das Opfer dreimal in die Beine getroffen; eine vierte Kugel war laut Staatsanwaltschaft angeblich für seinen Kopf bestimmt, führte aber zu einem Streifschuss im Gesicht. "Dabei wurde ihm der Finger abgeschossen. Er entkam dem Tod", sagte Staatsanwalt David van Kuppeveld. Es ist möglich, dass noch weitere Schüsse abgegeben wurden, aber wegen der vielen Schrottteile und Autos in dem Schuppen wurde nicht nach weiteren Kugeln gesucht.
Zweihunderttausend
Was sich am Abend des 11. Januar auf dem Weggebekker im Passartviertel genau abgespielt hat, wird sich erst bei der Verhandlung in der Sache herausstellen. Van Kuppeveld zitierte aus einer der Aussagen der Beteiligten, dass eine Summe von zweihunderttausend Euro verschwunden sei.
Zwei der fünf Verdächtigen erschienen am Mittwochmorgen zu einer Pro-forma-Anhörung vor dem Bezirksgericht Maastricht. Von den anderen drei Verdächtigen ist ein Mann auf freiem Fuß und ein vierter verbüßt eine weitere Strafe.
Proof
Die beiden aus Maasmechelen, Y.K. und D.L., bestreiten, am Mittwoch auf R. geschossen zu haben. Sie sollen außerhalb des Schuppens gewesen sein, aber nicht im Inneren. Ihre Anwälte Letty Schyns und Marijn Zuketto halten die gegen ihre Mandanten vorgelegten Beweise für so dürftig, dass sie die Aufhebung der Untersuchungshaft beantragen. Sie sind auch der Meinung, dass es keine anderen Gründe gibt, warum K. und L. nicht in Freiheit ihren Prozess abwarten dürfen.
Laut Schyns soll das Opfer in einem abgehörten Gespräch über ihren Mandanten gesagt haben: "Dieser Türke ist nicht derjenige, der auf mich geschossen hat. Er war nur wegen der Sachen da. Die anderen haben geschossen."
Freigabe
Van Kuppeveld lehnt die Freilassung ab. "Sie waren am Tatort anwesend. Damit ist das Minimum an Beweisen für die Untersuchungshaft erfüllt." Er ist auch der Meinung, dass L. für eine psychologische Untersuchung in das Pieter Baan Zentrum geschickt werden sollte.
Aufgrund von Kapazitätsproblemen brachten Justiz und Polizei den Fall relativ spät vor Gericht. Nächste Woche wird das Verfahren mit Zeugenvernehmungen fortgesetzt. Wann die Hauptverhandlung stattfinden wird, ist noch unklar.