Die Staatsanwaltschaft wird bis Freitagnachmittag um fünf Uhr vier Verdächtige freilassen, die an einem großen Drogenlabor in Velden beteiligt gewesen sein sollen.
Es handelt sich um Männer aus Sittard, Geleen und Beek. Dies wurde vom Gericht in Roermond festgestellt. Einer von ihnen befindet sich seit der Razzia in der Amphetamin-Produktionsstätte am 22. November 2017 in Haft. Das Gericht hält die Inhaftierung nicht mehr für "zweckmäßig".
Stromausfall
Der Prozess gegen insgesamt sechs Verdächtige konnte am Freitag wegen eines Stromausfalls im Gefängnis De Geerhorst in Sittard nicht fortgesetzt werden. Infolgedessen blieb die Tür der Zelle eines Verdächtigen aus Geleen für einige Zeit verschlossen. Die Polizei der Staatsanwaltschaft konnte den Mann erst um viertel nach elf in das Gerichtsgebäude bringen. Die Strafverhandlung hätte um neun Uhr beginnen sollen. "Angesichts der Anzahl der Verdächtigen und Anwälte ist es nicht realistisch, heute mit der Hauptverhandlung zu beginnen", sagte der Gerichtspräsident. Ein neuer Verhandlungstermin ist noch nicht bekannt.
Das Gericht hat den Verteidigern der vier Inhaftierten erlaubt, einen Antrag auf Aussetzung der Haft zu stellen. Die Anwälte sind der Meinung, dass ihre Mandanten nun schon mehr als lange genug inhaftiert sind. Ihr Standpunkt: Die Aussetzung des Verfahrens ist eine Formsache. Niemand kann dafür verantwortlich gemacht werden. Ihrer Ansicht nach sollten die Angeklagten nicht darunter leiden. Sie forderten zumindest eine Aussetzung bis zur Urteilsverkündung.
Größe
Staatsanwältin Monique Smits sprach sich gegen die vorläufige Freilassung aus. Sie verwies unter anderem auf die Größe des Drogenlabors. Die Amphetamin-Produktionsstätte am Stadtrand von Velden-Schandelo war wahrscheinlich nur für kurze Zeit in Betrieb. Es wäre allerdings ein großes Labor gewesen.
In seiner Entscheidung ging das Gericht schließlich über die Wünsche der Anwälte hinaus. Die Inhaftierung aller Verdächtigen wurde nicht ausgesetzt, sondern gänzlich aufgehoben, wie die Anwältin Françoise Landerloo für einen ihrer Mandanten argumentiert hatte. Die Ungewissheit über einen neuen Gerichtstermin spielte bei dieser Entscheidung ebenfalls eine Rolle. Zwei weitere Verdächtige, Männer aus Neer und Velden, sind bereits seit einiger Zeit auf freiem Fuß.