HAARLEM - Sechs niederländische Staatsangehörige, die im Verdacht stehen, Betrügereien in Millionenhöhe begangen zu haben, wurden am Dienstag festgenommen. Dies gab die Polizei in Zusammenarbeit mit der europäischen Organisation für justizielle Zusammenarbeit Eurojust am Mittwoch bekannt. Eine Person ist immer noch flüchtig. Drei der Verdächtigen wurden in den spanischen Städten Madrid und Marbella verhaftet. Die anderen wurden in Haarlem, Zandvoort und Lelystad verhaftet.
Die sechs, die alle zwischen 40 und 59 Jahre alt sind, haben angeblich Millionen von Euro durch so genannten Boiler Room-Betrug verdient. Dabei rufen Betrüger die Opfer an und bieten ihnen schöne Investitionen an. Um das Vertrauen der Opfer zu gewinnen, bitten sie zunächst um einen kleinen Geldbetrag. Auf gefälschten Websites mit Live-Wechselkursen sehen die Opfer dann, wie ihr Geld schnell an Wert gewinnt, was sie dazu verleitet, größere Investitionen zu tätigen. Wenn die Leute dann ihr Geld ausgezahlt haben wollen, können sie das nicht.
Da diese Praktiken sehr oft in kleinen, überfüllten Räumen stattfinden, nennt man sie Boiler Room Fraud.
Nach Angaben der Polizei sind 40 Personen auf den Trick der niederländischen Verdächtigen hereingefallen. Die Betrogenen sollen insgesamt sechs Millionen Euro investiert haben, aber keinen einzigen Euro zurückbekommen haben.
Bei Razzien am Dienstag in Spanien und den Niederlanden wurden nach Angaben von Eurojust zahlreiche Beweise gefunden. Auch Bankkonten und ein Ferienhaus wurden beschlagnahmt.