MAASTRICHT - In Limburg hat sich in den vergangenen Jahren offenbar eine bizarre Missbrauchsaffäre abgespielt. Der 51-jährige André H. aus Roerdalen wird verdächtigt, 14 Jahre lang zwei Teenager-Mädchen vergewaltigt und sexuell missbraucht zu haben. Der Mann befindet sich in Untersuchungshaft, bestätigte die Staatsanwaltschaft gegenüber De Telegraaf.
Die Pädo- und Inzestpraktiken sollen nach Angaben der Justiz von 2000 bis Anfang 2014 in Roermond, Vlodrop und Herkenbosch stattgefunden haben. Aus vertraulichen Untersuchungsinformationen geht hervor, dass der Missbrauch ans Licht kam, nachdem eines der Opfer seiner Familie gestanden und die Polizei eingeschaltet hatte. Letztere leitete daraufhin eine Untersuchung ein.
Kind gezeugt
H. soll die Mädchen zusätzlich zu den grausamen Misshandlungen misshandelt haben. Laut Gerichtsdokumenten setzte er "psychologische Überlegenheit" in einer "autoritären und aggressiven" Weise ein. Eines der Opfer, die Tochter von H., gab außerdem an, dass der Angeklagte mit ihr ein Kind gezeugt habe, als sie 14 Jahre alt war.
Aus Angst vor Repressalien seitens ihres Vaters verheimlichte sie dies jahrelang vor der Außenwelt. Untersuchungen des Niederländischen Instituts für Forensik (NFI) haben inzwischen ergeben, dass H. tatsächlich der Vater des Kindes ist. H., der im Sittarder Gefängnis De Geerhorst inhaftiert ist, hat den Ermittlern gegenüber bisher "systematisch" den sexuellen Missbrauch abgestritten, wie Insider berichten.
Auch die Behauptung, er habe das Kind mit seiner Tochter im Teenageralter gezeugt, ist nicht wahr. Die strafrechtlichen Ermittlungen in dem Fall sind noch nicht abgeschlossen. Der Anwalt von André H. wollte sich nicht zu der Angelegenheit äußern.
