KERKRADE - Mehrere Mitglieder der Familie Kerkrade D. stehen im Verdacht, mit ihrer Firma Baas in Zorg (BIZ) jahrelang Hunderte von bedürftigen älteren und behinderten Menschen zu betrügen, indem sie ihnen das Budget für persönliche Leistungen (pgb) abnahmen.
Sie werden festgehalten. Das Justizministerium ermittelt gegen die Gesundheitsbehörde, die 2011 ebenfalls ins Visier der Ermittler geraten war.
Einer der Verdächtigen ist Hannie D., der für das Tagesgeschäft des Unternehmens zuständig war. Die ehemalige Verwaltungsassistentin der BIZ sitzt ebenfalls im Gefängnis. Nach Angaben ihres Anwalts Serge Weening wurde sie inzwischen von der Kriminalpolizei verhört.
Unter anderem wurden letzte Woche die Büros von Baas in Zorg in der Einderstraat in Kerkrade durchsucht, wie die Polizei mitteilte.
Insider aus der Pflegebranche sprechen von einer "psychischen Misshandlung schwächerer Mitglieder unserer Gesellschaft" durch die BIZ. "Die BIZ übervorteilt oft alleinstehende ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen, indem sie persönlich Lobbyarbeit bei ihnen im betreuten Wohnen und in Pflegeheimen betreibt. Wenn diese oft unwissenden Menschen dann einen Vertrag abgeschlossen haben, fließt das Geld in das Unternehmen. Dies unter dem Deckmantel: 'Wir kümmern uns um die gesamte Pflege für Sie.
Quellen zufolge hat die Abteilung für soziale Unterstützung (WMO) in letzter Zeit viele Dutzend Beschwerden von Geschädigten über den Modus Operandi der verdächtigten Familie D. erhalten. Außerdem hat die BIZ angeblich falsche Rechnungen bei der Gemeinde eingereicht. ''Wenn man bedenkt, dass pro Person ein Budget von 60.000 Euro zur Verfügung steht, kann man sich ausrechnen, was in all den Jahren für die BIZ auf der Strecke geblieben ist.