MAASTRICHT - Ein Mann aus Weert, der im Oktober wegen des Besitzes von fast einer halben Million kinderpornographischer Bilder verhaftet worden war, wurde am Dienstag freigelassen, weil die Anklage gegen den Verdächtigen nicht konkret genug war. Der Richter wies die Anklage der Staatsanwaltschaft (OM) am Dienstag zurück. Die Staatsanwaltschaft kündigte am Dienstagabend an, dass sie den Verdächtigen erneut wegen der Straftaten vorladen wird.
Der Richter stellte fest, dass der Staatsanwalt entgegen der Rechtsprechung nur grob beschrieben hat, was auf den kinderpornografischen Bildern zu sehen war. Rechtsanwalt Ivo van den Bergh erklärte, dass es daher unklar sei, wogegen sich der 50-jährige Angeklagte zu verteidigen habe.
Die Staatsanwaltschaft verwendet seit einiger Zeit eine globale Methode zur Beschreibung des Sachverhalts, die so genannte Collection-Scan-Methode. Das bedeutet, dass keine spezifischen Bilder beschrieben werden, wie es bei der traditionellen Methode der Anklageschrift üblich ist. Die Staatsanwaltschaft lehnt die Position des Gerichts ab, da andere Richter die Scan-Methode akzeptiert haben. Darunter waren auch Richter in Limburg, so die Staatsanwaltschaft.
Der Mann wurde in Sittard bei Dreharbeiten für die Sendung Undercover in Nederland des SBS6-Journalisten Alberto Stegeman überfallen, als man ihm Sex mit einem jungen Mädchen versprach. Bei ihm zu Hause wurde eine große Menge an Kinderpornographie gefunden.