Houman E. (30) ist in den Augen der Justiz der zweite Rädelsführer einer international operierenden Hanforganisation, die von Beek aus operierte. Der Eisenwarenhändler aus Obbicht soll eine kriminelle Gruppe angeführt haben.
Dies geht aus Informationen hervor, die L1 erhalten hat. Houman arbeitete nach Angaben der Staatsanwaltschaft sehr eng mit Dejvi G. (37), dem anderen Hauptverdächtigen in diesem Fall, zusammen.
Zweites Kapitel
Die Justiz hat im Mai 2019 eine große albanische Drogenoperation in Geleen und Umgebung aufgerollt. Sie führte zu 33 Verdächtigen. Diese Untersuchung führte schließlich zu einer neuen Untersuchung. Die neue Akte wurde im November 2019 eröffnet und in Unakiet umbenannt. Nicht ganz zufällig hatte sie wieder eine albanische Verbindung.
Syrische Organisation
Zu diesem Zeitpunkt hatte Dejvi G. gerade ein Autohaus in Beek und der albanischen Stadt Lushnjë eröffnet. Das ließ die Alarmglocken läuten. Schließlich war Dejvi, Tony für Intimitäten, ein Bekannter der führenden Köpfe der früheren albanischen Ermittlungen. Die Ermittler hängten seine Firma in Beek, Alba Car, mit Abhörgeräten voll.
Schon bald gerieten sie ins Visier einer Gruppe albanischer Verdächtiger. Als Beifang entdeckten die Ermittler auch eine zweite Organisation, eine Mischung aus Irakern, Niederländern und vor allem Syrern.
Kriminelle Organisation
Houman E. soll die "syrische" Gruppe leiten. Er selbst hat übrigens keine Verbindung zu Syrien; er hat iranische Wurzeln und lebt in Obbicht, wo er auch seinen Baumarkt betreibt. Seine Anwältin Francoise Landerloo bestätigte, dass er verdächtigt wird, eine kriminelle Vereinigung zu leiten und Hanf zu besitzen, zu handeln und auszuführen. Sie wollte sich nicht weiter zu dem Fall äußern.
Verschlüsselte Nachrichten
Dejvi und Houman trafen sich häufig im Alba Car und zeichneten dort ihre kriminellen Handlungen auf. Das alles wurde also von der Justiz mitgehört. Darüber hinaus nutzten viele Verdächtige den geknackten Chat-Dienst EncroChat. Dank des Knackens dieser verschlüsselten Nachrichten wurden die gegenseitigen Verbindungen für die Ermittlungsbehörden noch deutlicher.
Räumlichkeiten für Hanf gesucht
"Die Organisation versuchte, in den Niederlanden geeignete Räumlichkeiten für den Hanfanbau zu finden. Diese wurden dann angemietet, oft unter Verwendung falscher Ausweise und falscher Daten", teilte eine Justizsprecherin mit. "Auch der Energievertrag wurde meist mit einem gefälschten Ausweis abgeschlossen. Darin wurde dann eine Hanfplantage angelegt."
Schwager verhaftet
Am 22. Oktober führte die Polizei an mehreren Orten und sogar in verschiedenen Ländern Razzien durch. Dabei kam es zu 14 Verhaftungen. Vier Personen wurden in den Niederlanden verhaftet. Unter ihnen war Houman. Seine rechte Hand wurde in Lanaken verhaftet und befindet sich nun ebenfalls in den Niederlanden in Haft. Der 35-jährige Schwager von Dejvi wurde ebenfalls verhaftet, wie seine Anwältin Suzanne Kurvers bestätigt.
Kein Flüchtling
Dejvi selbst ist immer noch ein freier Mann. "Der Mandant ist noch nicht verhaftet worden und hat sich nicht gemeldet", sagt Anwältin Gitte Stevens. Sie betont, dass er nicht flüchtig ist. "Das würde bedeuten, dass er von irgendwoher geflohen ist oder so. Das ist aber nicht der Fall." Die Untersuchungshaft der Verdächtigen, die sich in Haft befinden, wurde um 30 Tage verlängert.