MAASTRICHT - Zehn Monate Gefängnis, davon fünf auf Bewährung, sind wegen Betrugs gegen zwei ehemalige Leiter der islamischen Grundschulen El Wahda in Heerlen und El Habib in Maastricht gefordert worden. Für den ehemaligen Leiter der Filiale in Heerlen reicht nach Angaben der Staatsanwaltschaft eine gemeinnützige Arbeit von zweihundert Stunden aus. Außerdem müssen die Männer gemeinsam fast 2,5 Tonnen zurückzahlen.
Dies wurde gestern vor dem Gericht in Maastricht bekannt, wo die drei Schulverwalter wegen Urkundenfälschung und Geldwäsche angeklagt waren. Laut Staatsanwalt R. Bliek haben die Schulverwalter zwischen 2004 und 2008 fiktive Arbeitsverträge für sich und ihre Ehefrauen aufgesetzt. Der damalige Vorsitzende des Schulrats, Abdelhaquim K. (46), und der Schatzmeister El Houssien C. (52) gaben sich als Lehrer aus, obwohl sie nie unterrichteten. Beide Männer gingen auch anderen Vollzeitbeschäftigungen nach. K. arbeitet als Wachmann in einem der Limburger Gefängnisse und steht damit auf der Gehaltsliste des Ministeriums für Sicherheit und Justiz.
Die Ehefrauen der Verwalter wurden als Verwaltungsassistentinnen und Hausmeisterinnen bezahlt, ohne jemals in den Schulen zu arbeiten. Eine von ihnen war angeblich auch eine niederländische Lehrerin, obwohl sie kein Niederländisch spricht; bei ihrer Vernehmung durch die Polizei wurde ein Dolmetscher benötigt. Schließlich wurde die Ehefrau des Direktors Marcel L. (53) zu Unrecht als Assistentin bezahlt. Nach Angaben der Beteiligten waren die illegalen Konstruktionen notwendig, um den Schülertransport zu finanzieren. Islamische Schulen müssen ihre Schüler von weit her holen, um die Stiftungsstandards zu erfüllen. Zu wenige Schüler bedeuten die Schließung der Schule, sagten die Verantwortlichen.
Nach Angaben des Bildungsministeriums sind in den letzten Jahren 85 Prozent aller islamischen Grundschulen manipuliert worden. Nur der Vorstand der SIS Heerlen wurde bisher strafrechtlich verfolgt.
Urteil vom 14. Februar.