Acht Beamte vor Gericht

SITTARD - Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen acht (ehemalige) Limburger Beamte wegen Korruption. Drei ehemalige leitende Mitarbeiter von Janssen de Jong Infra, die die Beamten bestochen haben sollen, werden ebenfalls strafrechtlich verfolgt, bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Bei der Straßenbaufirma handelt es sich um den Direktor Rob A. und die Regionalmanager Mark J. und Aart van de B. Sie arbeiten nicht mehr bei Janssen de Jong (Jajo). Gegen den zwölften, einen ehemaligen Mitarbeiter der Gemeinde Spijkenisse, wird ebenfalls wegen angeblicher Bestechung ermittelt. Die Justiz hat noch nicht entschieden, ob auch das Straßenbauunternehmen Janssen de Jong Infra selbst wegen Bestechung von Beamten angeklagt wird. Das Unternehmen steht im Verdacht, dies getan zu haben. Das Justizministerium hat auch noch nicht entschieden, ob 15 weitere Personen, die in diesem Fall verdächtigt werden, vor Gericht gestellt werden. Dabei handelt es sich hauptsächlich um andere (ehemalige) Mitarbeiter von Jajo Infra, Subunternehmer und die Ehefrau eines der beschuldigten Beamten. Sie alle spielten laut Staatsanwaltschaft eine Rolle in der großen Korruptionsaffäre. Dieser Fall kam am 27. Januar 2009 mit einer groß angelegten Aktion der Justiz ans Licht, bei der 11 Personen festgenommen wurden. Nach mehr als einem Jahr Ermittlungen ist die Staatsanwaltschaft der Ansicht, dass sie über ausreichende Beweise verfügt, um gegen die Protagonisten vorzugehen. Von den verdächtigen Limburger Beamten war einer für die Provinz tätig. Die anderen waren Gemeindebeamte aus Maastricht, Sittard-Geleen, Stein, Nuth und Heerlen (drei).

Fast alle von ihnen haben wegen der Affäre ihren Arbeitsplatz verloren. Einige fechten ihre Entlassung noch an, einige beteuern ihre Unschuld, wie Ton B. (Sittard) und Lino P. (Heerlen). Der Beamte Fred P. aus Heerlen, der als einziger seinen Job behalten hat, wird ebenfalls strafrechtlich verfolgt. Dies ist bemerkenswert, weil er nichts mit dem Straßenbau zu tun hatte. Der Staatsanwaltschaft zufolge war er dennoch wichtig für Jajo, weil er der persönliche (PR-)Assistent von Ex-Bürgermeister Toine Gresel war. Jajo habe die Gartenarbeit für P. bezahlt, so die Anklage. Nach Ansicht von Raymond Vlecken, dem Anwalt von Fred P., beruht der Verdacht der Staatsanwaltschaft jedoch auf nichts. Vlecken wird versuchen, ein Gerichtsverfahren gegen seinen Mandanten zu verhindern. Gresel war gestern Abend nicht zu erreichen.

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