Der marokkanische Hotelangestellte Karim O. (38) wird verdächtigt, eine lange Reihe von Übergriffen und Vergewaltigungsversuchen an Frauen begangen zu haben. Die Justiz forderte am Mittwoch sechs Jahre Gefängnis.
Karim arbeitete eine Zeit lang in einem Hotel in Maastricht. Er machte diese Stadt zwischen 2016 und 2018 zu seinem Jagdrevier, beschreibt die Justiz.
Eingesetzter Wachtmeister
Die in Rabat geborene Hotelangestellte wird verdächtigt, 14 Überfälle, eine Vergewaltigung und den Überfall auf eine Polizistin begangen zu haben. Sie war als Lockvogel eingesetzt worden, um Karim zu überrumpeln. Nach seinen eigenen Angaben wurde auch sie Opfer seiner sexuellen Triebe; der Mann fasste der Beamtin grob an die Geschlechtsteile.
Nummernschild abgeklebt
Die Ermittlungen der Polizei haben ergeben, dass Karim hauptsächlich freitags und samstags vor oder nach der Arbeit unterwegs war. Er näherte sich Frauen auf seinem Roller und begrapschte sie dann an intimen Stellen. Er hatte das Nummernschild abgeklebt, um nicht erkannt zu werden. Doch die Frauen erklärten im Großen und Ganzen das Gleiche.
Ziemlich schmutzig
Mehrere Opfer berichteten zum Beispiel von seiner besonderen Art zu atmen während der angeblichen Übergriffe. Er soll etwas 'aggressiv' geatmet haben, als wäre er erregt. Eine andere Frau beschreibt Karims Atmung als 'ziemlich schmutzig'. Die meisten Frauen sprechen auch von einem etwas kräftigeren Mann mit nordafrikanischem Aussehen und einer Lücke zwischen seinen Vorderzähnen.
Unglückliche Ehe
Karim selbst hat dazu nichts zu sagen. Er macht sogar von seinem Recht zu schweigen Gebrauch, als der Richter ihn fragt, warum er nichts sagt. Übrigens hat der Mittdreißiger schon früher bei der Polizei ausgesagt und sogar Geständnisse abgelegt. Unter anderem sagt er, seine Frau habe ihm zu wenig Sex "gegeben" und er habe es "satt". Das hat angeblich zu den Übergriffen geführt.
Junge Tochter
Mehrere Opfer haben Karim am Mittwoch gehört. "Und dann erklären Sie nichts. Sie haben eine 13-jährige Tochter, nicht wahr? Macht Ihnen das denn gar nichts aus?", versuchte es der Richter erneut. Die Antwort blieb unverändert: "Recht zu schweigen."
Jahre im Gefängnis
Karim befindet sich seit dem 14. September 2018 in Untersuchungshaft. Wenn es nach der Justiz geht, wird er also noch jahrelang im Gefängnis bleiben. Nach Ansicht seines Anwalts ist ein solches Urteil unangebracht. Die Aussagen variieren in vielen Punkten, argumentiert er. Außerdem wurde ein zweiter Verdächtiger früher verhaftet. "Die Tatsache, dass er kein Verdächtiger mehr ist, bedeutet nicht, dass Sie meinem Mandanten diese Fakten einfach unterschieben können", sagte er.
Wenn Karim eine Gefängnisstrafe erhalten sollte, dann sollte es eine Strafe von Monaten und nicht von Jahren sein, meint Van de Bergh.