MAASTRICHT - Eine Frau aus Maastricht hat ihre radikalisierte Tochter in Syrien aus den Fängen des Islamischen Staates gerettet. Mutter und Tochter sind nun in der Türkei inhaftiert.
Das Mädchen, die 19-jährige Aïcha, war nach Syrien gegangen, um den türkisch-niederländischen Dschihadisten Yilmaz zu heiraten, schreiben die Tageszeitungen De Limburger und Limburgs Dagblad. Im April dieses Jahres erhielt ihre Anwältin Francoise Landerloo ein letztes Lebenszeichen, eine WhatsApp-Nachricht. Aïcha schrieb: ''Schön, dass Sie so besorgt sind. Manchmal muss man tun, was man tun muss. Das ist es, was ich für richtig halte."
Notruf
Danach blieb es ruhig. In ihrer Verzweiflung reiste Aïchas Mutter Monique Ende letzten Monats in die Türkei, um entlang der Grenze zu Syrien nach ihrer Tochter zu suchen. Ohne Erfolg. Dann erhielt sie einen Hilferuf ihrer Tochter. Monique bittet die Polizei in Maastricht erfolglos um Hilfe und beschließt dann, selbst in die IS-Hauptstadt Raqqa aufzubrechen.
Der zweite Rettungsversuch ist jedoch erfolgreich. Mutter und Tochter schaffen es schließlich, die Türkei zu erreichen. Dort sitzen sie fest, weil Aïcha keinen Reisepass hat. Laut Rechtsanwalt Landerloo versucht das Außenministerium nun, die Freilassung des Paares zu erreichen. Wenn alles gut geht, werden sie innerhalb einer Woche wieder in den Niederlanden sein. Nach Angaben der Limburger Zeitungen ist noch nicht bekannt, wie die Maastrichter Behörden Aïcha behandeln werden, als Opfer oder als Gefahr.
Ehemann
Der Ex von Aïcha hat über Twitter auf die Berichterstattung in den Limburger Zeitungen geantwortet. Dieser Dschihadist scheint hauptsächlich zu versuchen, seine eigene Straße zu säubern.