MAASTRICHT - Die Justiz in Maastricht hat einen Schlüsselzeugen im Fall der grausamen Morde an Mouhammed al Jader und Alan Gergeri. Aus vertraulichen Informationen geht hervor, dass ein Mann höchst belastende Aussagen über die genaue Beteiligung an den beiden Morden der verdächtigen Familie L. aus Sittard gemacht hat, von der einige Mitglieder im Gefängnis sitzen und zwei weitere noch vermisst werden.
Die Staatsanwaltschaft in Maastricht unter der Leitung von Staatsanwalt David van Kuppeveld hält diese Aussagen für sehr zuverlässig und scheint mit diesen detaillierten und sehr umfassenden Informationen einen Durchbruch in den monatelangen Ermittlungen darüber erzielt zu haben, wer genau für die Massaker im Haus der Familie L. in Tudderen, gleich hinter der Grenze von Sittard, verantwortlich ist.
Nach Aussage des Kronzeugen M., der ein Kind der Familie L. war, war sein bester Freund Michel
Mouhammed al Jader aus Schinveld hat gestanden, ihm den Gnadenschuss in den Kopf gesetzt zu haben
gegeben haben. Das lag daran, dass er "nicht sehen konnte, dass das Opfer noch atmete", nachdem zuerst seine Mutter Els mehrere Kugeln auf den Bewohner von Schinveld abgefeuert hatte und auch Vater Huub L. auf den Unkrautzüchter geschossen hatte.
Ivo van de Bergh, Anwalt von Michel L., spricht von "einem wichtigen Zeugen, den ich unbedingt hören will". M. äußerte sich ferner zur Beteiligung der Mitangeklagten Maurice L. und Ron van K., mit denen der Kronzeuge nach eigenen Angaben ausführlich über die in der Farmvilla begangenen Morde gesprochen hat. Beide Personen, so der Kronzeuge, waren an der Tötung oder Beseitigung von Al Jader und Gergeri beteiligt. Die Brüder L. lieferten die Mordwaffe. "Das steht für mich fest", sagte der Ermittler Van Kuppeveld.
Mutter Els und ihr jüngster Sohn Maurice schweigen bis zum heutigen Tag wie ein Grab. Michel L. behauptet, während der Ermordung von al Jader im Bett gelegen zu haben. In dem Haus, in dem der Mord geschah, wurden Schuhe von Michel L. gefunden, auf denen das Blut des ermordeten Mouhammed al Jader zu finden war.