Die Explosion am Donnerstag in Hoensbroek kam für viele Anwohner nicht überraschend. Das geht aus einer Rekonstruktion von L1 hervor, die nach Gesprächen mit Nachbarn und Zeugen erstellt wurde. Verletzt wurde niemand, was angesichts der enormen Verwüstung jedoch als Wunder bezeichnet werden kann.
Es ist kurz nach 13 Uhr in der Harmoniestraat in Hoensbroek, einem normalen Viertel mit Doppelhaushälften. Plötzlich wird die Nachbarschaft von einem gewaltigen Knall aufgeschreckt, der in ganz Hoensbroek zu hören ist.
Die einen denken an Feuerwerk, die anderen befürchten eine Gasexplosion. In wenigen Augenblicken ist die gesamte Straße mit Glas, Fensterscheiben und Teilen aus der Garage übersät. Ein riesiges Durcheinander.
Kinder
Ein gegenüberliegender Nachbar hat das Geschehen beobachtet und sieht nun den Bewohner des Hauses in seiner Einfahrt stehen. Er gestikuliert, dass es den Kindern gut geht. Sie haben im Garten gespielt und haben nur ein paar Kratzer. Die Rettungskräfte sind schnell vor Ort und bringen die Kinder vorsorglich weg.
Inzwischen hat sich auch die Mutter gemeldet; sie war nicht zu Hause. Auch andere Anwohner sind gekommen, um sich ein Bild von der Verwüstung zu machen, die enorm ist. Die Polizei sperrte die Straße ab und schickte alle weg.
Weggeblasen
Der Nachbar des Nachbarhauses war zu Hause. "Ich stand am Fenster und sah, dass der Vater des gegenüberliegenden Nachbarn in seiner Garage war und drei Meter nach hinten geschleudert wurde", sagt Leon Offermans, der froh ist, dass es nur Schäden gibt.
"Es ist ein Wunder, dass es keine Todesopfer gab, der Mann selbst hat schon viel Glück gehabt. Sie werden nur mit dem Fahrrad oder zu Fuß vorbeifahren."
Gefahr
In den ersten Stunden nach der Explosion dürfen die Anwohner nicht zurückkehren. Es besteht weiterhin Explosionsgefahr. Erst wenn die Mitarbeiter von Enexis das Gas abgestellt haben, ist die Situation wieder sicher.
Dann stellt sich heraus, dass auch andere Immobilien Schäden aufweisen. Viele Risse, eine Garage, die verschoben ist, aber vor allem der Schock.
Eine Frau, die auf der anderen Straßenseite wohnt, sagt, sie sei eine Minute vor der Explosion vorbeigegangen. Ihr Mann eilte nach Hause und stellte fest, dass seine Frau Glück gehabt hatte. "Wenn man die ganzen Fensterrahmen sieht, die hier liegen. Zum Glück hat das Auto vor der Garage noch einigermaßen gehalten."
Geschichten
Die Dunkelheit bricht bereits herein, da immer mehr Geschichten über die Familie im Umlauf sind. Nachbarn hatten sich bereits mehrfach bei der Gemeinde und der Polizei über unsichere Situationen beschwert. "Der Mann hantierte in seiner Garage ständig mit Gasflaschen herum, das musste doch irgendwann schiefgehen", sagt der Nachbar.
Er und andere Nachbarn verweisen auch auf einen Vorfall vor einem Jahr, als die Familie nach einer Kohlenmonoxidvergiftung das Haus verlassen musste. "Aber anscheinend sind auch die Behörden machtlos, denn jedes Mal, wenn jemand kam, um nachzusehen, stellten sie sicher, dass alles in Ordnung war", sagt Offermans.
Verhaftung
Die Polizei hörte ebenfalls alle Informationen und beschloss, den Mann im Laufe des Tages festzunehmen. Wegen der Beteiligung an dem Brand", so der Beamte. Kriminaltechniker sind bis dahin auch vor Ort, um Untersuchungen durchzuführen, zum Beispiel schauen sie sich explizit einen Flüssiggastank (im Bild) an, der in der Garage stand. Möglicherweise ist dieser die Ursache für die ganze Misere, aber das wird sich alles erst später zeigen.
Die Verhaftung des Bewohners kommt für die Nachbarschaft jedenfalls nicht überraschend. Seine Frau und seine Kinder sind inzwischen umgezogen und Nachbar Leon ist in einem Hotel untergebracht. "Ich kann dort vorerst nicht wohnen, es gibt Risse in allen Wänden und die Frage ist, ob man das alles überhaupt reparieren kann. Morgen werden wir hoffentlich mehr erfahren."